Zugegeben, so richtig hübsch sind Makronen ja nicht gerade. Nunja, zumindest meine nicht. Deren winzig kleine Unzulänglichkeit ist aber schnell vergessen, sobald der erste Bissen dieser knusprig-fluffigen Klassiker auf der Zunge zergeht. Versprochen! Und überhaupt: Wer ist schon oberflächlich?
Wobei... na gut. Wenn ich ehrlich bin, war ich nie ein besonders großer Fan von Makronen. Ganz eventuell lag das unter anderem auch daran, dass sie nun einmal nicht besonders appetitlich aussehen. So viel zum Thema Oberflächlichkeit ;). Vor ein paar Tagen war es dann aber mal wieder so weit, ich hatte Eiweiß übrig. Während das - oder besser gesagt die - Gelbe vom Ei in einem Bett aus Salz und Zucker darauf warteten, zu aromatischen salt cured egg yolks zu werden (übrigens mal wieder so ein Beispiel für Begriffe, die im Englischen einfach so viel besser klingen, als im Deutschen, oder hört sich „gepökeltes Eigelb“ etwa lecker an?), stellte sich mal wieder die Frage: „Was tun mit dem übrigen Eiweiß?“
Leckereien daraus gibt es ja an für sich genug. Dumm nur, dass das Ganze wie so oft eine spontane Idee am späten Abend war. Und so war nicht nur die Auswahl verfügbarer Zutaten eher begrenzt, es hatten auch alle Geschäfte schon geschlossen. Für Macarons hatte ich nicht genug Mandelmehl und Baisers waren mir schlichtweg zu langweilig. Weshalb also nicht einfach den hässlichen Entlein unter den Plätzchen doch noch einmal eine Chance geben? Und so habe ich einfach alle Nüsse, die ich noch im Schrank hatte mit Eischnee vermengt, noch diese und jene weitere Zutat hinzugefügt und siehe da: Das Ergebnis konnte sich zwar nicht so richtig sehen, dafür aber absolut schmecken lassen. Bei diesen Makronen umgibt eine hauchzarte Kruste einen wunderbar luftigen, weichen und herrlich nussigen Kern. Also: Augen zu und rein damit!
Arbeitszeit: 30 Minuten
Backzeit: 40-45 Minuten
Zutaten für ca. 20 Makronen
140 g Eiweiß (von etwa 4 Eiern Größe M)
60 g Kristallzucker
130 g Puderzucker
90 g gehackte Haselnüsse
90 g gemahlene Mandeln
40 g Mandelblättchen
1 Prise Zimt
1 Prise Salz
Mark einer Vanilleschote
Die Mandelblättchen in einer Pfanne ohne Fett hellbraun rösten und abkühlen lassen. Gehackte Haselnüsse, Mandelblättchen, gemahlene Mandeln, Zimt und Vanille in eine kleine Schüssel geben, den Puderzucker dazu sieben. Den Backofen auf 145 °C (Ober- und Unterhitze) vorheizen.
Das Eiweiß in einer sauberen Rührschüssel zuerst auf mittlerer, dann auf schnellster Stufe schaumig aber noch nicht steif schlagen. Salz und Kristallzucker dazugeben, erst dann steif schlagen. Der Eischnee sollte glänzen und am umgedrehten Rührbesen in festen Spitzen nach oben stehen.
Die Puderzucker-Nuss-Mischung in drei Portionen mit einem Teigschaber vorsichtig unter den Eischnee heben. Die Masse mit Hilfe von zwei Esslöffeln auf ein mit Backpapier belegtes Rost setzen und auf der mittleren Schiene für 40-45 Minuten backen. Die Makronen abkühlen lassen, erst dann vorsichtig vom Backpapier lösen und in einer dichten Metalldose aufbewahren.
Nikola (Studie in Süß) (Mittwoch, 05 Juni 2024 11:56)
Hallo Nelli!
Die Makronen backe ich bei den angegebenen 145 °C (Unter- und Oberhitze) :)
Liebe Grüße und gutes Gelingen!
Nikola
Nelli (Mittwoch, 05 Juni 2024 11:43)
Bei wie viel Grad hast Du gebacken?