Schwarzwälder Kirschberliner mit Vanillepudding

Egal ob man Fasnet, Fasching oder Karneval sagt, ob man diese Tage liebt, ignoriert oder (wie ich) eher auswandern würde, als in Gestalt einer Riesenbanane durch die Straßen zu ziehen - die fünfte Jahreszeit hat in jedem Falle einen riesengroßen Vorteil: Es gibt eeeendlich wieder tonnenweise Berliner, Mutzen und andere frittierte Köstlichkeiten. Und die zaubern sogar Verkleidungsmuffeln wie mir ein vorfreudiges Lächeln ins Gesicht. In so einer Zeit kann man doch eigentlich gar nicht anders, als selber begeistert zu einem großen Topf voll mit heißem Fett zu greifen, oder etwa nicht?

 

Na gut, es riecht vielleicht ein bisschen. Und ja, eventuell bleibt dieser Duft auch für mehrere Tage oder Wochen in Kleidungsstücken, Sofakissen und Tapeten hängen. Aber es lohnt sich doch, oder etwa nicht? Denn gibt es auf dieser Welt irgendetwas Essbares, das in frittierter Form nicht nooooch besser schmecken würde? Eben!

 

Und wer trotz dieses unschlagbaren Arguments beim Gedanken an heißes Fett die Nase rümpft - und wem gleichzeitig ein kleiner Balkon oder sogar Garten zur Verfügung steht - der legt sich einfach eine tragbare Herdplatte zu und frittiert draußen. Egal wie: Berliner sollte man unbedingt einmal selber machen. Wie wäre es da zum Beispiel mit saftig gefüllten Schwarzwälder Kirschberlinern? Für diese Leckerbissen hätte ich an dieser Stelle zufällig ein wunderbares Rezept parat ;) Also ran ans heiße Fett, fertig, los!


Arbeitszeit: 1,5 bis 2 Stunden

Ruhezeit: 1,5 Stunden

Backzeit: 5-10 Minuten

 

Zutaten für ca. 13 mittelgroße Berliner

 

Für den Hefeteig

400 g Mehl

20 g frische Hefe

170 ml Milch

45 g Zucker

1 Pck. Vanillezucker

1/2 TL Salz

1 TL Zimt

45 g zimmerwarme Butter

1 Ei(Größe M)

Pflanzenfett zum Frittieren

 

Für die Kirschcreme

100 g abgetropfte Kirschen (aus dem Glas)

200 ml Kirschsaft (aus dem Glas)

10 g Speisestärke

nach Belieben: 2-3 EL Kirschwasser

Für den Vanillepudding

300 ml Milch

30 g Zucker

1/2 EL Puderzucker

25 g Speisestärke

15 g Butter

Mark einer Vanilleschote

 

Für oben drauf und drum herum:

150 g Zartbitterkuvertüre

Puderzucker

Dekor Sternchen aus Zucker

 

Und sonst?

Eine Fritteuse oder alternativ ein ausreichend großer Topf. In diesem Fall ist ein Küchenthermometer mit einem Messbereich bis 200 °C sehr hilfreich


Die Hälfte der Butter zu­sammen mit der Milch in einem kleinen Topf auf ca. 37 °C er­wärmen und rühren, bis die Butter komplett geschmolzen ist. Die Hefe zer­bröseln und mit einer halben Tasse der warmen Milch und einem Ess­löffel des Zuckers glatt rühren. Mehl, Salz, Zimt und den restlichen Zucker in eine Rühr­schüssel geben und die restliche Milch, die auf­gelöste Hefe und das Ei hinzufügen. Alles auf niedrigster Stufe zu einem glatten Teig verkneten, dann die übrige Butter in kleinen Stückchen dazu geben. Auf zweiter Stufe kneten, bis das Fett voll­ständig eingearbeitet worden ist. Den Teig zu einer Kugel formen und eine Stunde zugedeckt bei Raum­temperatur gehen lassen.

 

In der Zwischen­zeit die Füllungen vorbereiten. Für die Kirsch­creme die Stärke mit 4 EL des Kirsch­saftes glatt rühren. Den restlichen Saft in einem kleinen Topf aufkochen, von der Herd­platte nehmen und die gelöste Stärke unter Rühren hinzugeben. Die Flüssigkeit erneut aufkochen und bei leicht reduzierter Hitze etwa 30-60 Sekunden köcheln lassen, bis die Stärke bindet. Dabei permanent weiter­rühren. Von der Platte nehmen, die ab­getropften Kirschen und nach Belieben Kirschwasser unterheben. Die Masse voll­ständig auskühlen lassen.

 

Für den Vanille­pudding die Stärke mit einer halben Tasse der Milch glatt rühren. Die restliche Milch zu­sammen mit dem Zucker, dem Puderzucker und dem Mark einer Vanille­schote in einem Topf unter ständigem Rühren zum Kochen bringen. Von der Herd­platte nehmen, die gelöste Stärke ein­rühren und die Masse zwei Minuten lang unter Rühren kochen lassen. Von der Platte nehmen, die Butter unter­heben und den Pudding voll­ständig auskühlen lassen. Damit sich keine Haut bildet entweder regel­mäßig umrühren oder Frisch­halte­folie direkt auf die Ober­fläche auflegen.

 

Den Teig kurz mit den Händen durch­kneten und in 13 Portionen zu jeweils 55-60 g teilen. Kleine Kugeln formen, auf ein bemehltes Back­blech setzen und etwa 30 Minuten ab­gedeckt gehen lassen, bis sie die Fingerprobe be­stehen. Dafür immer wieder mit der Finger­spitze eine etwa 1 cm tiefe Delle in den Teig drücken. Federt dieser schnell wieder zurück, muss er noch weiter gehen. Bleibt die Ver­tiefung sichtbar und federt der Teig nur ganz langsam wieder zurück, sind die kleinen Bällchen bereit für die Fritteuse. Vorsicht: Fällt der Teig bei der Be­rührung zusammen, ist er zu lange gegangen. Er wird später schwerer und weniger luftig!

 

Etwa 10 Minuten vor Ende der Teigruhe das Fett in einer Fritteuse oder in einem aus­reichend großen Topf auf 165-175 °C erhitzen. Jeden Berliner wenige Minuten pro Seite gold­braun ausbacken, dabei unbedingt die Temperatur des Fettes im Auge behalten! Ist es zu kalt, saugen sich die Berliner mit zu viel Fett voll. Ist es zu heiß, wird der Teig außen zu dunkel und bleibt innen roh. Die fertigen Berliner auf einem Rost oder einem Stück Küchen­rolle ab­tropfen und aus­kühlen lassen.

 

Die Zart­bitter­schokolade über einem Wasser­bad schmelzen. Die Berliner in der Mitte durch­schneiden und die oberen Hälften in die Schokolade tunken. Nach Belieben mit Dekor Sternchen oder anderen Streuseln dekorieren und aushärten lassen. Die unteren Hälften mit 1-2 EL Kirsch­füllung und der gleichen Menge Vanille­creme bestreichen, dann die oberen Hälften vorsichtig aufsetzen. Die Schwarzwälder Kirsch­berliner schmecken frisch am besten. Durch die saftige Füllung sind sie aber auch am nächsten Tag noch richtig lecker.